Anmerkung
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Es mag sich möglicherweise nicht im juristischen oder verwaltungstechnischen Sinne um eine „Frischluftschneise“ handeln. Eine physikalische Wirkung der Frischluftverschorgung erscheint und jedoch plausibel, daher haben wir den Begriff „Frischluftschneise“ gewählt.
Die Städtebauliche Klimafibel des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg [Quelle 6] nennt zur Wirkungsweise der Kaltluftentstehung folgendes:
Grünes Freiland, d. h. Wiesen, Felder, Brachland und Gartenland mit niedriger Vegetationsdecke produzieren aufgrund ihrer nächtlichen Auskühlung größenordnungsmäßig 10 bis 12 Kubikmeter Kaltluft pro Stunde, was bei fehlendem Abfluss die Kaltluftobergrenze um 0,2 m/min ansteigen lässt. In einer Stunde kann sich also eine 12 m dicke Kaltluftschicht bilden.
[Kap. 6.2.1]

Aus physikalischer Sicht erscheint es uns plausibel, dass diese entstehende Kaltluft ins Tal abfließt und damit zur Kühlung des Ortskerns beiträgt [siehe auch Quelle 6, Abb. 6/13].
Dass ein solcher Effekt zumindest vermutet werden darf, ergibt sich für uns auch aus den in der Gemeinderatssitzung am 12.11.2024 vorgestellten Vorentwurfs des Vorhaben- und Erschließungsplans „Steingrube“ vom 28.10.2024 [Quelle 2, Anlage 2]:

„Alternativ vorstellbar wäre […] auch eine deutlich geringere Überbauung und/ oder Baumasse oder der vollständige Verzicht auf eine Bebauung und die Anlage einer Grünfläche bzw. die Erhaltung der bestehenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die stadtklimatischen Vorteile sind hierbei mit den unter Ziffer 1 genannten. städtebaulichen Zielen der Stadt Oberriexingen abzuwägen.
Der Sicherstellung der Nahversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen Gütern der täglichen Bedarfs wird hierbei Vorrang eingeräumt.“
Da wir die Nahversorgung in Oberriexingen für ausreichend gegeben ansehen (siehe auch unseren Standpunkt hierzu), ist es aus unserer Sicht nicht sinnvoll, auf die potenziellen stadtklimatischen Vorteile, die sich durch einen Verzicht auf eine Bebauung ergeben könnten, zu verzichten. Wir befürchten, dass sich eine Versiegelung oder Bebauung der Steingrube negativ auf die Versorgung des Ortskerns mit Frisch- bzw. Kaltluft auswirken könnte.
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